Die Geschichte umKloster Veilsdorf
 

Die Geschichte des Porzellanwerkes Kloster Veildorf

Das Porzellanwerk in Kloster Veilsdorf ist eine der ältesten Porzellanwerke Deutschlands. Das Werk gehört zur Thüringer Porzellanstraße. Das Werk wurde als Manufaktur 1760 von Prinz Eugen von Sachsen-Hildburghausen gegründet. Anfänglich wurde noch fayenceartiges (offenporig gesintertes Irdengut mit gelblich grauer Farbe mit weißer Glasur überzogen) Porzellan hergestellt. Erst nach dem Ankauf der Rezeptur zur Masseherstellung konnte echtes Hartporzellan hergestellt werden (ab 1763). Dadurch erhielt die Manufaktur das Privileg als "hochfürstliche Porzellain-Fabrique Closter Veilsdorf" im Jahr 1765. 1797 wurde das Werk, nach dem Tod von Prinz Eugen, an die Familie Greiner verkauft. 1822 wurden im Porzellanwerk Kupfermarken mit der Aufschrift Kloster Veilsdorf als Geldersatzsystem an die Belegschaft als Entlohnung ausgegeben. Seit 1863 wurde neben künstlerischem Porzellan auch technisches Porzellan hergestellt, welches später das künstlerische Porzellan ablöste. Während des 2. Weltkrieges mussten ca. 200 Zwangsarbeiter im Porzellanwerk arbeiten. In Zeiten der DDR wurde das Werk ein Teilbetrieb des Kombinats Keramische Werke Hermsdorf und stellte vorwiegnd elektrotechnisches Porzellan her. 1990 wurde das Werk zu einer GmbH "Porzellanwerk Kloster Veilsdorf GmbH" und gehörte zur Tridelta AG Hermsdorf. 1992-1996 gehörte das Werk zur Jenoptik GmbH und 1996 wurde das Werk von der Rauschert GmbH Technische Keramik und Kunststoff-Formteile übernommen. 
Es gibt auch eine kleine Anekdote zur Technologie:
Einem Heimarbeiter namens Neidnicht aus Veilsdorf fiel auf die vorliegende pulverisierte Masse eine Petroleumlampe. Somit vermischte sich das Öl mit der Masse. Die Masse hob sich von nun an viel leichter und schöner aus der Form ab.
Auch heute werden Pressöle für die Formgebung der Masse verwendet. Neidnichts Entdeckung brachte einen großen Fortschritt für die Bearbeitung der Masse zur Herstellung des Porzellans.

Porzellanfiguren aus Kloster Veilsdorf
Quellen:
Lutz Heydick, Günther Hoppe, Jürgen John (Hrsg.): Historischer Führer – Bezirke Erfurt, Gera, Suhl. Urania-Verlag, 1978.
Dr. Rudi Greiner-Adam(Hg.): Geschichte des Porzellanwerkes zu Kloster Veilsdorf, Hildburghausen, Tridelta GmbH Hermsdorf, 1994.
Weiss, Gustav (Hg.): Ullstein Porzellan, Eine Stilkunde und Technikgeschichte mit Markenzeichen, Frankfurt am Main-Berlin, 1994.
Geldmacher, Andrea: Porzellanland Thüringen. 250 Jahre Porzellan aus Thüringen, Jena, Verlag Städtische Museen, 2010.